AMB 2018 Rückblick: Werkzeugmanagement mit der Zukunft verknüpft
Unter dem Leitmotiv „HAIMER 4.0 – Connected to the future“ demonstrierte die HAIMER-Gruppe auf der AMB 2018, wie mittelständische Unternehmen ihr Werkzeugmanagement zukunftsfähig gestalten können. Dabei übernimmt die Digitalisierung eine zentrale Aufgabe. Sie zieht sich deshalb durchs gesamte Produktprogramm, das von Werkzeugaufnahmen, Schrumpf- und Auswuchttechnik, Werkzeugvoreinstellgeräten bis hin zu Hartmetallwerkzeugen und Messtastern reicht.
Die HAIMER-Gruppe, Weltmarktführer für Werkzeugschrumpf- und Auswuchttechnik, hat sich in den letzten Jahren zum Systemanbieter für das komplette Werkzeugmanagement entwickelt. Daher nutzte das Unternehmen seinen doppelstöckigen Messestand auf der AMB nicht nur, um neueste Hardware in Form von Werkzeugen, Werkzeugaufnahmen sowie Schrumpf-, Wucht- und Voreinstellgeräten vorzustellen, sondern auch um das HAIMER Tool & Data Management zu präsentieren. Diese Lösung bietet sich vor allem für mittelständische Unternehmen an, denen große, komplexe Tool-Management-Systeme zu aufwendig und teuer sind.
An sechs Stationen führte HAIMER vor, wie sich das das HAIMER Tool & Data Management praktisch umsetzen lässt:
Nah an praktischen Abläufen orientiert, zeigt die erste Station wie ein Auftrag für ein Gesamtwerkzeug aus dem CAD/CAM-System zur Werkzeugverwaltung und
-ausgabe gesendet wird. Dort werden die notwendigen Einzelteile (Werkzeugaufnahme, Werkzeug etc.) kommissioniert und es wird mit Hilfe einer Montageanleitung das Gesamtwerkzeug auf einem HAIMER Power Clamp i4.0 Schrumpfgerät montiert. Sobald das Gesamtwerkzeug zusammengestellt wurde, wird der Arbeitsauftrag an das Voreinstellgerät Microset VIO linear und an die Auswuchtmaschine TD Comfort Plus i4.0 weitergeschickt, wo wiederum die Werkzeugvermessung bzw. das Auswuchten stattfinden können. Schlussendlich werden die Werkzeug Ist-Daten über die Schnittstelle HAIMER DAC (Data Analyzer & Controller), über die alle Hardware Komponenten kommunizieren, an die Steuerung der Werkzeugmaschine übermittelt .
Tool-Management-Lösung für den Mittelstand
Das Zentrum dieser Prozesskette bildete der HAIMER DAC (Data Analyzer und Controller), eine Softwarelösung, die den Austausch von Soll- und Ist-Werten sowie anderer Werkzeugdaten zwischen den einzelnen Stationen und dem Unternehmensnetzwerk herstellt und managt. Im Zusammenspiel mit RFID-Datenchips, mit denen sich HAIMER-Werkzeugaufnahmen optional ausstatten lassen, oder über QR- bzw. Data Matrix-Codes (die über einen Scanner von verschiedenen Systemen ausgelesen und ausgewertet werden können) erlaubt der DAC eine eindeutige Identifikation des Werkzeugs.
Durch die Netzwerkverbindung steuert er weitere Werkzeugdaten bei: Anleitung für Zusammenbau, Artikelnummern, Lagerbestandsanpassung und 3-D Modelle. Zusätzlich unterstützt er den Anwender bei der Analyse der Produktionsdaten und der Prozessoptimierung. Eine weitere Software, das HAIMER Smart Tool Datenaustausch 4.0, sorgt für die Aufbereitung aller relevanten Werkzeugdaten, so dass sie sich in gängige externe Softwarelösungen übertragen lassen.
Netzwerkfähige Schrumpf-, Wucht- und Voreinstellgeräte
Um ein solches digitales Werkzeugmanagement aufzubauen, müssen Schrumpf-, Wucht- und Werkzeugvoreinstellgeräte zwingend netzwerkfähig sein – eine Forderung, die alle neuen HAIMER-Maschinen erfüllen, wie auf der AMB zu sehen war. Sie können nicht nur mit den Werkzeugen bzw. deren RFID-Chips kommunizieren, sondern sind auch in der Lage, mit externen Verwaltungssystemen im Kundennetzwerk oder in Clouds wichtige Daten bidirektional auszutauschen.
Die Schrumpfgeräte der neuen HAIMER Power Clamp i4.0-Serie verfügen zudem über eine neue, intuitive Software, welche die Bedienung weiter vereinfacht, sowie über ein werkstatttaugliches 7“-Touch-Display, das sich sogar mit dünnen Arbeitshandschuhen bedienen lässt. Auf Wunsch werden die Power Clamp i4.0-Geräte mit einem Scanner ausgerüstet, der Schrumpfparameter von Data-Matrix-Codes ausliest. So ist einfachstes automatisiertes Schrumpfen gewährleistet.
Neue Werkzeuge und Werkzeugaufnahmen
Neben den Weiterentwicklungen auf digitaler Seite stellte HAIMER auf dem AMB-Messestand auch viele praktische Zerspanungsneuheiten vor. Neben performanten Produkten für die Werkzeugspannung in der CNC-Fräsmaschine bietet HAIMER nun auch Schrumpfspannmöglichkeiten für die Drehmaschine an. Diese neuen Spannzangen sind in ER 16 sowie ER 25 verfügbar und kompatibel mit allen marktgängigen Spannmuttern. Auch für angetriebene Werkzeughalter lassen sie sich nutzen. Die optionalen Cool-Jet-Schlitze sorgen dabei für noch mehr Prozesssicherheit und beste Kühlung.
Auch bei den HAIMER-Fräswerkzeugen gab es auf der AMB mit insgesamt mehr als 20 neuen Geometrien Neues zu entdecken. Im Bereich Duo-Lock™, der modularen Werkzeugschnittstelle für höchste Ansprüche, wurde das Angebot durch neue Geometrien sowie spezielle Kombinationen (u.a. Hartmetall- und Schwermetall-Verlängerungen) für den Werkzeug- und Formenbau erweitert. Für Aufmerksamkeit sorgten auch die neuen Spannzangen mit Duo-Lock™-Gewinde. Sie sind sowohl für herkömmliche ER-Spannfutter zum Fräsen wie auch für angetriebene Werkzeuge und Rundtaktmaschinen bestens geeignet.
Tool Room-Lösungen und Serviceangebote
Zum kompletten Systemangebot für das Werkzeugmanagement gehören auch sogenannte Tool Room-Lösungen. Beispielhaft präsentierte HAIMER auf dem Messestand, wie sich ein dementsprechender Arbeitsplatz funktionell und ergonomisch gestalten lässt.
Auch wenn sich alle HAIMER-Produkte durch höchste Qualität auszeichnen, benötigen insbesondere die Maschinen gewisse Pflege und Wartung. Um langfristig maximale Prozesssicherheit, Zuverlässigkeit und Leistung gewährleisten zu können, entwickelte HAIMER ein neues Servicekonzept, das aus verschiedenen Paketen (Einzel-, Premium- und Quality Wins-Wartung) besteht und auf der AMB erstmals vorgestellt wurde.